Produkttest Silva Trail Runner 2
Eine Stirnlampe gemacht für Läufer, das kennzeichnet die Trail Runner 2 des schwedischen Herstellers Silva.
Technische Daten und Merkmale:
- Stirnbandbreite 30 mm
- 3 Akkus/Batterien der Größe AAA als Spannungsversorgung
- Lampe (vorn) und Batteriefach (hinten) sind räumlich getrennt.
- Zwei Helligkeitsstufen: Maximum 1,12 W, Minimum 0,25 W
- Lichtstrom 140 lumen (max)
- Gewicht mit 3 Akkus Eneloop 124 g
- Leuchtdauer max. Helligkeit ca. 2:45 h
- Leuchtdauer min. Helligkeit ca. 13:20 h
- Preis: ca. 69,- EUR im Fachhandel
Die Vorteile:
- + Günstige Gewichtsverteilung
- + spritzwassergeschützt (IPX6)
- + gute Ausleuchtung im Nah- und Fernbereich durch zwei gleichzeitig leuchtende LEDs
- + gute Fertigungsqualität
- + Stirnband abnehmbar, um es in der Maschine zu waschen
- + Stirnband ist rutschfest durch Silikonstreifen
Nachteil:
- – Für häufigen Einsatz sind Akkus und Ladegerät erforderlich
Licht und Akkus
Wenn man ohnehin schon AAA-Akkus und ein Ladegerät im Haus hat, fällt der Nachteil nicht so ins Gewicht. Einweg-Batterien sind auf Dauer jedenfalls die schlechteste und teuerste Wahl für eine Stirnlampe, die man zum Joggen verwenden möchte.
Akkus kann man vor dem Lauf voll laden, sodass man unterwegs keine böse Überraschung wie durch leere Batterien erlebt. Die verwendeten Eneloops haben sich seit Jahren gut bewährt. Sie haben eine geringe Selbstentladung und lassen sich mit 500 mA schnell laden. Beim Ladegerät sollte man eines mit Delta-Peak-Abschaltung und Einzelzellenladung wählen, z. B. das BC 900 oder das Nachfolgemodell BC 1000. Die Akkulebensdauer und deren Zuverlässigkeit profitieren davon.
Das Besondere an der Trail Runner 2 ist die Lichtverteilung. Sowohl die Ferne als auch der Nahbereich werden gleichermaßen gut ausleuchtet. Der Hersteller nennt dieses Feature „Intelligent Light“. Erreicht wird das durch zwei gleichzeitg leuchtende LEDs:
- Eine eng fokusierte High-Power-LED für den Fernbereich.
- Eine Semi-High-Power-LED, deren Licht für den Nahbereich weit gestreut wird.
Der Lampenkörper besitzt auf der Rückseite Kühlrippen, denn auch LEDs erzeugen Abwärme, die abgeführt werden sollte, um die Lebensdauer der teuren LEDs nicht zu gefährden.
Stirnband
Das Stirnband ist zwar nur ein Detail der Lampe, aber auch wichtig. Mit 30 mm ist es vergleichsweise breit. Dafür sitzt es sehr bequem und drückt nicht. Die an der Stirn sitzende Lampe ist leicht und wackelt nicht beim Laufen. Der Batteriekasten wiegt mehr und bei dem ersten Lauf hatte ich am Anfang das Gefühl, er würde wackeln, aber nach 3 Minuten fiel es mir zumindest nicht mehr auf, so gering war es.
Innen besitzt das Band in der Mitte eine umlaufende Silikonraupe, die eine extreme hohe Reibung auf der Haut bewirkt. Das Stirnband kann praktisch nicht verrutschen.
Alle Befestigungen, durch die das Stirnband läuft, haben einen Schlitz, sodass die elektrischen Teile komplett abnehmbar sind, um das Stirnband in Abständen einmal zu waschen.
Blendschutz
In einer besonders ausführlichen Amazon-Bewertung und auch in einem Foren-Beitrag wurde beschrieben, dass die Lampe ein wenig blenden würde.
Ich habe das in einem Nachtlauf durch stockfinstere Wege getestet. Dazu habe ich zunächst einen Streifen Tesaband als Blendschutz auf der Unterseite des Lampengehäuses angebracht.
Die erste Hälfte meiner Laufstrecke war ich mit Blendschutz unterwegs. Danach habe ich den Streifen einfach abgezogen, um einen direkten Vergleich zu bekommen.
Der Blendschutz zeigt in der Tat Wirkung. Man merkt kaum, dass man eine Lampe auf der Stirn trägt. Also sollte der Amazon-Rezensent Recht behalten, was auf eine schwache Konstruktionsleistung hindeutet? Ich konnte es kaum glauben, zumal die Lampe doch sonst einen so durchdachten Eindruck hinterlässt.
Das Entfernen des Klebestreifen brachte im wahren Sinne des Wortes die Erleuchtung. Zunächst einmal muss man zugestehen, dass man ohne Blendschutz immer ein wenig das Gefühl hat, dass über dem Kopf der helle Mond scheint. Und ja, die Nase und die Augenbrauen wirken deutlich heller als vorher. Aber: auch der Weg unmittelbar vor den Füßen wird merklich stärker beleuchtet. Durch die etwas größere Helligkeit unmittelbar vor den Augen ziehen sich die Pupillen zusammen. Wie bei der verengten Blende einer Kamera führt das zu einer erhöhten Sehschärfe – zumindest subjektiv. Wie es scheint, hat der Konstrukteur seine Hausaufgaben also doch gemacht. In Zukunft verwende ich die Stirnlampe lieber gleich ohne Blendschutzstreifen.
Verarbeitung
Das Qualitätsniveau liegt erwartungsgemäß hoch. Die Lampe wird diesem Anspruch gerecht. Alle Teile passen gut zusammen. An den Kunststoffteilen sind kaum Grate zu entdecken. Die Neigung des Strahlers kann man sehr feinfühlig stufenlos einstellen. Alles in allem schafft das Vertrauen in ein zuverlässig und dauerhaft funktionierendes technisches Gerät.
Fazit
Wer während des Winterhalbjahres ab und zu in der Dunkelheit trainieren möchte, benötigt eine gut funktionierende Stirnlampe. Mit der Silva Trail Runner 2 liefert der Hersteller eine Lampe, die speziell zu diesem Zweck optimiert wurde. In dem Test erwies sie sich als absolut praxistauglich. Eine Investition, die sich für ambitionierte Läufer schnell auszahlen wird.